Kategorien
Ratgeber Renovieren & Bauen

Wärmedämmung für dein Haus

Ist dein Haus gut gedämmt, kannst du einen großen Teil deiner Heizkosten einsparen, da die Wärme bestens im Haus isoliert wird. Welche Dämmungsarten und welche Dämmstoffe es gibt und wofür die geeignet sind, erfährst du hier.

Die richtige Wärmedämmung deines Hauses, hilft dir, über einen längeren Zeitraum Energie und somit auch viel Geld zu sparen. Mit einer effizienten Dämmung, kannst du die Energiekosten deines Hauses erheblich senken. Alles Wichtige und Wissenswerte über das Thema „Wärmedämmung“ haben wir im Folgenden einmal für dich zusammengefasst.

Dämmungsarten

Lass uns zunächst einmal über die verschiedenen Arten von Dämmung reden, von welchen es drei verschiedene gibt. Dazu gehören die Außendämmung, die Innen- und die Kerndämmung. Jede dieser Formen hilft dir den Energieverlust in deinem Haus gering zu halten. Manche sind jedoch effektiver als andere.

Die Außendämmung wird, wie der Name schon sagt, an der Fassade des Hauses oder der Dach-Außenseite angebracht. Experten sagen, dass etwa 25 bis 40% der Wärmeverluste des Hauses über die Außenwände stattfinden. Eine Außendämmung ist daher von großem Vorteil.

Auch wenn es mit relativ viel Aufwand und hohen Kosten verbunden ist, so ist diese Form der Dämmung in den meisten Fällen die Effektivste. Sie schränkt den Wärmetransport von Innen nach Außen beträchtlich ein. Die Wärme wird durch die Dämmung vom Ausdringen gehindert und nach dem die Heizung gesenkt wurde, wird sie von der Wand wieder an den Raum zurückgegeben. Die Heizkosten werden erheblich eingeschränkt, die Wärmespeicherkapazität der Wand sehr gut ausgenutzt und sie bietet zudem einen guten Hitzeschutz im Sommer.

Um das Haus von Innen zu Dämmen gibt es verschiedene Varianten. Sehr beliebt ist die Dämmung der Kellerdecke, wobei der Dämmstoff entweder von unten oder von oben herab angebracht wird. Ebenso möglich ist zum Beispiel die Untersparrendämmung am Dach oder Decken- und Fußbodendämmungen.

Die Innendämmung ist vor allem nützlich, wenn eine Außendämmung aus denkmalschützlichen oder anderen Gründen nicht möglich ist. Sie ist zwar weniger aufwendig, aber auch weniger effektiv. Vorteilhafterweise kann sie auch noch nachträglich in den Kellerräumen angebracht werden, jedoch bietet sie nur eine geringe Wärmedämmung und die Räume kühlen sich schnell nach Abschalten der Heizung wieder ab.

Die letzte Form der Dämmung ist die Kerndämmung, wobei der Dämmstoff zwischen zwei Wände eingebaut wird, was natürlich nur bei einem Haus mit zweischaligen Außenmauerwerk möglich ist. Diese Dämmung bietet jedoch sehr hohe Wärmeschutzwerte.

Dämmstoffe

Um dein Haus richtig zu Dämmen, steht dir eine Vielzahl an Dämmstoffen zur Auswahl. Diese unterscheiden sich in ihren Eigenschaften wie Brand- und Feuchteschutz, Wärmeleitung und Umweltverträglichkeit, sowie auch dem Preis und ob etwaige gesundheitliche Auswirkungen zu erwarten sind. Jeder Dämmstoff bietet seine eigenen Vor- und Nachteile, weshalb wir dir hier einmal ein paar allgemeine Informationen darüber geben wollen.

Die verschiedenen Dämmstoffe in drei Haupt-Materialgruppen unterschieden:

  • mineralische Stoffe wie Stein- oder Glaswolle
  • Polystyrol und Polyurethan (Styropor)
  • nachwachsende Rohstoffe wie Holzfasern, Baumwolle, Hanf, Zellulose

Dabei sind die Stein- und Glaswolledämmstoffe die Beliebtesten. Beim Wählen der Dämmstoffe ist es wichtig auf die Wärmeleitzeit zu achten. Je geringer diese ist, desto besser sind die Dämmeigenschaften des Materials. Das selbe Prinzip gilt für den U-Wert, welcher angibt, wie viel Wärme durch ein Bauteil geht und damit, wie effizient der Dämmstoff tatsächlich ist.

Dämmplatten aus Polystyrol sind verhältnismäßig preiswert, jedoch brandgefährlich und würden im Brandfall giftige Dämpfe hervorrufen. Besser geeignet ist das Polyurethan, welches durch seine Vielzahl an Stärken mit verschiedenen Wärmeleitzahlen sehr beliebt für die Dämmung der Kelleraußenwände und Hauswände ist. Der einzige Nachteil: Er schützt fast gar nicht vor sommerlicher Hitze.

Für die Arbeit an der Außenwand ist Steinwolle nach wie vor der Favorit und für die Dämmung unterm Dach kommen größtenteils nachwachsende Rohstoffe wie Hanf, Schaf- und Baumwolle, sowie Zellulose zum Einsatz. Diese Materialien sind ökologisch, kosten jedoch relativ viel und sind schwer zu verarbeiten.

    Kosten und Nutzen von Wärmedämmung

    Eine effektive Wärmedämmung bedeutet im ersten Moment natürlich hohe Investitionskosten, welche sich jedoch über einen längeren Zeitraum durchaus rechnen. Die Energiepreise werden höchstwahrscheinlich auch in den nächsten Jahren weiter steigen, doch eine gute Wärmedämmung hilft deinen, diese in deinem Haushalt einzuschränken. Schon nach wenigen Jahren werden sich die Kosten für die Investition ausgeglichen haben.

    Selbst anbringen oder machen lassen?

    Auch, wenn sich einige Handwerker dazu entscheiden, die Dämmung in ihren Haus selbstständig anzubringen, so ist es doch oftmals von Vorteil dies profesionell machen zu lassen und in manchen Fällen sogar unumgänglich. Nur um Kosten zu sparen, sollte die Qualität der Wärmedämmung nicht sinken.

    Für viele Arbeiten werden handwerkliches Geschick und spezielle Werkzeuge benötigt, damit im Nachhinein keine Wärmebrücken entstehen, die die Schimmelgefahr steigern. Dennoch sinken die Kosten durch den Eigeneinsatz natürlich erheblich. Manche Studien zeigen Ersparnisse von bis zu 30% der Gesamtkosten, vor allem bei der Dämmung des Daches.

    Sehr vorteilhaft ist es, die Dämmung anzubringen, wenn sowieso noch andere Reparaturen am Gebäude in Planung sind. Da das Material, Gerüst und Handwerker ja schon bezahlt sind, würde es die Kosten für die Wärmedämmung im Durchschnitt nur um 30% erhöhen.

    Förderung

    Die Kosten für die Wärmedämmung müssen nicht ausschließlich von dir getragen werden. Informiere dich frühzeitig über etwaige Förderungen für deine Dämmung, wie einen Förderkredit oder einen Zuschuss der KfW-Bankengruppe.

    Einfach und preisgünstig

    Relativ preisgünstig und sehr empfehlenswert ist es, ganz einfach Dämmmaterial an die Kellerdecke anzubringen, um das Haus vor aufsteigender Kälte zu schützen. Genauso biete es sich an, Dämmmaterial oder Glasfaser auf dem Dachboden auszulegen, damit die Wärme nicht nach oben aus dem Haus entweicht.

    Energiefresser

    Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Bereiche, in denen die Wärmedämmung genutzt und Energie gespart werden kann. Ganz besonders ist eine Dämmung am Dach zu empfehlen. Dieses bietet das größte Potenzial zur Energiesparung, denn dort gehen ohne eine richtige Wärmedämmung bis zu 25% der Heizenergie verloren. Je nach Bauweise gehen ebenso 25% der Wärme über die Hauswände nach draußen, insbesondere, wenn es sich beim Gebäude um ein Fachwerkhaus oder Ziegelbau handelt.

    Eine einfache Verglasung der Fenster verschwendet noch einmal bis zu 20% Energie. Durch isolierte Fußböden und Kellerböden kannst du deine Energiekosten um 10% senken und durch den Austausch von älteren Heizanlagen schaffest du es, ungefähr 20% deiner Gesamtheizkosten zu sparen. Wie du siehst, lohnt es sich tatsächlich dein Haus mit einer guten Wärmedämmung auszustatten und je früher du damit beginnst, desto eher werden sich die Kosten ausgleichen.

    Wärmebrücken

    Wärmebrücken sind gewisse Bereiche eines Gebäudes, welche mehr Wärme hindurchfließen lassen, als angrenzende Bauteile. Diese Schwachstellen entstehen durch die Bauweise des Hauses. Vor allem bei Altbauden und speziell Gebäuden aus den 70er-Jahren sind sie oft anzutreffen. Typische Wärmebrücken, sind zum Beispiel Deckenplatten aus Stahlbeton, die in einen Balkon übergehen, Fensterstürze, Rollladenkästen oder außenmauerdurchbrechende Betonstützen.

    Wärmebrücken bieten ausschließlich Nachteile. Durch die niedrigen Oberflächentemperaturen an diesen Stellen, entsteht die Gefahr von Schimmelpilz- und Tauwasserbildung, welche nicht nur zu Bauschäden führen, sondern auch der Gesundheit schaden können. Zudem hat das Gebäude durch die Wärmebrücken einen höheren Wärmeverlust, was zu einem erhöhten Heizenergiebedarf führt, der sowohl schlecht für deinen Geldbeutel, als auch für die Umwelt ist.

    In jedem Fall sollten Wärmebrücken so gut wie möglich vermieden werden. In vielen Fällen ist eine vollständige Wegdämmung dieser Stellen nicht möglich, jedoch kann die Menge an Heizwärme durch eine gute Dämmung um vieles verringert werden. Am vorteilhaftesten ist eine Außendämmung. Nur wenn diese nicht möglich ist, sollte auf eine Innendämmung zurückgegriffen werden. Jede Tür und jedes Fenster sollte mit einer guten Wärmedämmung ausgestattet sein, um Wärmebrücken zu vermeiden. Eine besonders gute Dämmung des Gebäudes ist vor allem an Vordächern und Terrassen- und Balkonplatten notwendig. Aber auch bei Deckenanschlüssen, Ecken im Haus, Rolllädenkästen, Mauersohlen und anderen. Lass dich im Falle deines Hauses am besten von einem Fachmann beraten.

    Rechtliche Regelungen zur Wärmedämmung

    Zur Wärmedämmung deines Hauses gibt es auch ein paar gesetzliche Regelungen, die du beachten musst. Hast du eine Wohnimmobilie nach dem 1. Februar 2002 erworben, so bist du verpflichtet Öl- und Gasheizkessel, welche vor 1978 installiert wurden, auszutauschen. Sofern der Raum darüber zugänglich oder begehbar ist, muss die oberste Geschossdecke deines Hauses gedämmt werden, ebenso, wie offen liegende Heizungsrohrleitungen im ungeheizten Keller.