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Leitungen finden vor dem Bohren

In eine Leitung zu bohren kann nicht nur zu unschönen Bohrergebnissen oder einem Stromausfall führen, sondern auch wirklich lebensgefährlich sein! Daher gilt: Vor dem Bohren Leitungen finden. Wir sagen Dir, wie das gehen kann.

Der Plan: Ein schönes Wandregal für die Küche aufhängen. Die Ausführung: Bohrer ansetzen, Bohren beginnen, Stromausfall. Was ist passiert? Du hast doch nicht etwa eine Leitung getroffen!? Um dies in Zukunft zu vermeiden, solltest du wissen, wo die Leitungen in den Wänden oftmals verlaufen und wie man diese ausfindig machen kann.

Wo verlaufen Leitungen in den Wänden

Bevor du die Bohrmaschine in die Hand nimmst, stell sicher, dass du weisst, wo die Stromleitungen in der Wand verlaufen. Dazu brauchst du keine Blaupausen vom Architekten, sondern nur etwas Hintergrundwissen. Denn hinter den Wänden verlaufen Leitungen meistens in unmittelbarer Nähe der offensichtlichen Schalter. Das heißt, überall dort, wo deine Lichtschalter oder Steckdosen sind, verlaufen sicherlich auch Stromleitungen. Diese werden nämlich beim Einbau eines Schalters oder einer Steckdose in der Wand verlegt. Dazu wird mit einer Fräse ein Kanal in die Wand geschnitten, in den das Stromkabel gelegt wird.

Diese Strombahnen verlaufen natürlich nicht kreuz und quer, sondern meistens senkrecht oder waagerecht, direkt in Richtung Decke oder Boden. Dort verlegt ein professioneller Elektriker die Kabel in der Regel ca. 30cm über dem Boden, bzw. 30cm unter der Decke. Das bedeutet also, wenn du diagonal von einem Schalter oder einer Steckdose bohrst, wirst du wahrscheinlich keine Leitung finden. Es sei denn, auf gleicher Länge oder Breite liegt noch eine andere Stromquelle an anderer Stelle in der Wand.

Leitungen finden mit speziellen Dedektoren

Natürlich kannst du dir mit Hilfe solcher Tipps und Faustregeln schon einigermaßen sicher sein, weit entfernt von Leitungen zu bohren. Doch 100%ig sicher bohrst du im Prinzip nur, wenn du vorher ein Leitungssuchgerät einsetzt. Gehe wie folgt vor, um in der Wand Leitungen zu finden:

  1. Mehrfach mit dem Leitungssuchgerät über die ausgewählte Bohrstelle fahren
  2. Schlägt das Gerät an, nicht bohren!
  3. Schlägt das Gerät an, prüfe auch die ggf. nächsten Bohrstellen
  4. Schlägt das Gerät nicht an, kann die Arbeit losgehen

Wie arbeiten Leitungssuchgeräte?

Das Leitungssuchgerät kann zuverlässig in der Wand Leitungen erkennen, bevor du mit dem Bohrer darauf stößt. Dadurch verhindert das Gerät vielleicht sogar einen schweren Unfall. Doch wie macht es das? Leitungssuchgeräte funktionieren nach zwei generellen Prinzipien:

  1. Die sogenannten Kabelindikatoren erkennen elektrische Spannungen in der Wand.
  2. Metallindikatoren werden dagegen diejenigen Leitungssuchgeräte genannt, die auf das Metall in der Leitung reagieren.

Der Vorteil von Variante 2: Für den Kabelindikatoren muss Strom fließen, sprich, die Sicherungen müssen eingeschaltet sein. Das ist nicht immer der Fall oder möglich, da manche Gebäude noch gar nicht am Strom angeschlossen sind. Hier hilft der Metallindikator auf jeden Fall zuverlässig weiter, da er sämtliche Leitungen erkennt, die Metall führen oder aus Metall bestehen. Das heißt, mit dem Metallindikator kannst du auch Gas-oder Wasserleitungen finden, sofern diese aus Metall bestehen.

Letzter Ausweg: Installationsplan

In manchen Neubauten bringt dich aber auch das nicht immer weiter, da moderne Leitungen oftmals aus Kunststoff hergestellt wurden. Die letzte Variante, mit der man also ganz sicher mit dem Bohrer in die Wände fährt, ist ein Installationsplan. Doch der ist oftmals schwer zu beschaffen, vor allem, wenn der verantwortliche Installateur nicht bekannt ist. In dem Fall fangen wir mit unseren Ratschlägen wieder ganz von vorne an, mit den gängigen Regeln zum Leitungen-Verlegen und den Detektoren für Leitungen.