Den falschen Bohrer für ein Material benutzt, sicherlich ist es schon den meisten von uns einmal passiert. Richtig machst du es mit den passenden Bohrerarten, die wir nachfolgend nach dem Werkstoff geordnet haben, in denen sie angewendet werden können.
Metallbohrer
Typische Eigenschaften:
- kegelförmige Spitze
- zwei scharfe Schneiden
- besteht aus Hochleistungsschnellschnittstahl (HSS)
Der Metallbohrer ist aus Hochleistungsschnellschnittstahl (HSS) hergestellt. Er eignet sich zum Bohren von Messing, Aluminium, Kupfer, Eisen, Stahl und anderen Metallen. Unter Hinzugabe bestimmter Beschichtungen können auch legierte Stähle mit dem Metallbohrer bearbeitet werden, wie etwa eine Cobalt-Legierung für das Bohren von Edelstahl.
Tipp: Du kannst aber auch Kunststoff und Holz mit dem Metallbohrer bearbeiten.
Steinbohrer / Betonbohrer
Typische Eigenschaften:
- keilförmige Spitze
- 2 –4 stumpfe oder geschliffene Hartmetall-Schneiden
Steinbohrer und Betonbohrer bestehen entweder aus Werkzeugstahl, Carbonstahl oder einer Stahllegierung von Chrom, Nickel und Molybdän. Sie gehören zu den Spiralbohrern und sind für die härtesten Werkstoffe, sprich Granit, Naturstein oder Beton geeignet. Steinbohrer werden in Schlagbohrmaschinen oder Bohrhämmern eingesetzt. Als Besonderheit verfügt der Steinbohrer über keilförmige, besonders verschleißfeste Hartmetallplatten, die an der Spitze angelötet werden. Während des Bohrens wird der steinerne Werkstoff nicht etwa zerschnitten, wie zum Beispiel Metall oder Holz. Der Steinbohrer arbeitet mit mehreren Tausend Schlägen pro Minute, durch die das Material zertrümmert wird.
Tipp: Um nicht beim Ansetzen mit dem Steinbohrer auf glatter Oberfläche zu verrutschen, kannst du die Bohrposition mit einem kleineren Bohrer vorbohren.
Holzbohrer
Typische Eigenschaften:
- keilförmig mit Zentrierspitze
- zwei geschliffene Schneiden
Bestehend aus Werkzeugstahl, Carbonstahl oder einer Stahllegierung von Chrom-Vanadium, ist derHolzbohrer für sämtliche Hart-und Weichholzarten geeignet. Auch für MDF, Spanplatten oder Sperrholz ist dies der richtige Bohrertyp. Um zunächst den Rand der Bohrloches für eine höhere Stabilität zu schneiden, ist der typische Holzbohrer an den Seiten leicht länger als zur Innenseite hin. Anders als Metall- oder Steinbohrer hat der Holzbohrer eine Zentrierspitze. Sie dient der Stabilität beim Ansetzen des Bohrers und macht Vorkörnen unnötig.
Tipp: Für tiefe Holzlöcher gibt es spezielle Holzbohrer: Schlangenbohrer sind länger und an der Spitze mit einem Einzugsgewinde ausgestattet.
Mehrzweckbohrer
Typische Eigenschaften:
- keilförmig, Hartmetallplatte
- zwei scharfe Schneiden
- besteht aus HSS oder Werkzeugstahl
Der Mehrzweckbohrer eignet sich für alle der oben genannten Materialien und ist dadurch eine gute Wahl bei Verbundwerkstoffen, wie etwa Stahlbeton oder Fachwerkmauern. Eine Parallele zum Steinbohrer ist die Hartmetallplatte an der Spitze. Um damit auch Ziegel, Fliesen oder Holz bohren zu können, ist die Hartmetallplatte angeschliffen, macht den Mehrzweck-/Universalbohrer aber gleichzeitig für Schlagbohrungen geeignet.
Beachte: Universalbohrer sind für Verbundwerkstoffe geeignet, aber nicht als vollwertiger Ersatz für einen spezialisierten Bohrkopf anzusehen.