Kategorien
Ratgeber Garten & Freizeit Selbermachen

Insektenhotel selber bauen

Die Grünflächennutzung in öffentlichen Parks, die Rasenpflege in Privat- und Schrebergärten sowie die Schaffung von Monokulturen haben die natürliche Flora aus dem Gleichgewicht gebracht.

Insekten finden allerdings immer schwerer Nahrung, Behausung und Überwinterungsmöglichkeit, sogenannte Schädlinge können sich ungehindert ausbreiten und viele vom Aussterben bedrohte Arten, wie die Wildbienen, stehen kurz vor der Ausrottung, weil sie, wie viele andere Insekten, kaum noch eine natürliche Behausung (tote Bäume, Dickicht, poröse Naturmauern usw.) vorfinden.

Die potenziellen Bewohner eines Insektenhotels

Die dicken, brummenden Hummeln sind uns alle bekannt, sie sind gegen Kühle immun und unentbehrliche Bestäuber für Frühblüher. Das Goldauge ist eine Florfliegenart. Dieses Fluginsekt lebt dämmerungs- und nachtaktiv und frisst als Larve Blattläuse. Der Ohrwurm ist ein Raupenfresser, der meist nachts auf Futtersuche geht. Der Chitinpanzer toter Ohrwürmer wurde einst als Heilmittel bei Ohrenkrankheiten eingesetzt, Menschen sind für diese Insekten kein Angriffsziel.

Weg- und Schlupfwespen vertilgen Spinnen, Grab- und Faltenwespen und sind staatenbildende Insekten, die ihre Jungen mit Insektenlarven und Kleinspinnen füttern. Die sanftmütigen Wildbienen sind sehr kälte- und nässeempfindlich, gehören aber zu den emsigsten Bestäubern (eine Wildbiene bestäubt bei Schönwetter täglich bis zu 5000 Blüten).

Anleitung

Heute findest du in unserem Blog eine Bauanleitung für ein sogenanntes „Insektenhotel„. Vor allem in den Wintermonaten und bei niedrigen Temperaturen, suchen nützliche Insekten Unterschlupf. Genau diesen Unterschlupf bietet ein Insektenhotel.

Material und Werkzeuge:

Schritt 1:

Beginne damit, die Bretter zu zuschneiden und anschließend mit Holzschutzfarbe zu streichen. Schneide die Platten einzeln zu, nach den oberen Maßen. Nimm die Bodenplatte und schraube eine Seitenplatte mit zwei Schrauben seitlich fest. (Bitte Löcher unbedingt vorbohren!)

Schritt 2:

Messe vom unteren Rand 20 cm ab und zeichne mit einem rechten Winkel eine gerade Linie. Halte den mittleren Boden an (17 cm von innen gemessen) und Bohren von außen die beiden Löcher. Befestige den mittleren Boden an der Seitenwand. Gleiches Vorgehen beim oberen Boden.

Schritt 3:

Lege das fertige Teil auf die Seitenplatte und befestige die andere Seitenplatte. Damit hast du den unteren Teil des zukünftigen Insektenhotels fast beendet. Nimm das Mittelteil und befestige es zwischen dem mittleren und oberen Boden, als Trennwand.

Schritt 4:

Verschraube die beiden Dachteile miteinander und setze das entstandene Dreieck auf den Korpus. Jetzt nur noch mit 4 Schrauben verbinden und die Kammern mit den gesammelten Utensilien füllen. Um ein Herausfallen zu verhindern, kannst du ein Drahtgeflecht mit Tackernadeln an der Vorder- und Rückseite befestigen.

Versuche dich doch auch einmal im Bau eines Insektenhotels. Natürlich kannst du noch mehr Kammern integrieren. Diese Bauanleitung ist lediglich eine kleine Anregung, lass deiner Fantasie freien Lauf und erzähl von deinen Erfahrungen.

Auf die Ausstattung kommt es an

Die „Zimmer“ des Hotels werden nun mit allerlei Naturmaterialien gefüllt. Hierzu gehören Reisig, Tannenzapfen, dünne Holzzweige, aber auch Hohlziegel und ganz kleine Tontöpfe mit dem Loch nach oben. Generell eignen sich alle natürlichen Materialien mit kleinen Zwischenräumen, in denen sich Insekten einnisten können. Vielleicht findest du ja zwischen deiner Gartenausstattung noch verschiedene Materialien, die du nutzen kannst. Wenn nicht, dann lohnt sich ein Waldspaziergang.

Die Tiere benötigen im Insektenhotel auf der einen Seite eine gute Fluchtmöglichkeit, auf der anderen aber auch einen gewissen Witterungsschutz, um die eigene Brut in aller Ruhe aufziehen zu können. Damit der Zimmerinhalt bei Wind nicht abhandenkommt, kann die Vorderfront mit dünnem Hasendraht versehen werden. So kann nichts mehr herausfallen und die Insekten haben dennoch einen unbeschwerten Zugang.

Auf der Rückseite kann noch ein Aufhänger aus Holz gebastelt werden. Ein eingedrehter Haken geht auch. Nun ist das Hotel fertig und kann an einer windgeschützten Stelle aufgehängt werden. Rechtzeitig zu Beginn der warmen Jahreszeit wird es nicht lange dauern, bis sich die ersten Gäste melden und ihre „Zimmer“ beziehen. So leistet jeder einen wichtigen Beitrag für den Artenschutz.