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Kleine Pinselkunde: Wissenswertes von Borstenarten bis Pinselpflege

Vielleicht erinnern Du dich mit Schrecken an Deine letzten Tapezierversuche, streifige Anstriche und Pinselhaare, die an der Wand statt am Pinsel hafteten? Wir haben für Dich Wissenswertes rund um Pinsel und Bürsten recherchiert, damit Dein nächster Heimwerkereinsatz glückt.

Zunächst beschäftigen wir uns mit den verschiedenen Borstenarten und ihren Vor- und Nachteilen. Damit du auch lange Freude an deinen Pinsel hast, verraten wir dir ein paar exklusive Tipps rund um Pflege und Reinigung.

Borstenarten: Worin unterscheiden sich Naturborsten und Kunststoffborsten?

Eines vorab: Gute Pinsel und Bürsten haben kräftige Borsten. Verkauft werden sowohl Modelle mit Naturborsten als auch Kunstborsten.

Naturborsten haben eine schuppige Oberfläche, wodurch ein gutes Aufsaugen der Farbe möglich ist. Sie sind nicht gleichmäßig lang und laufen spitz zu.

Empfehlenswert sind Haus- oder Wildschweinborsten. Diese sind besonders kräftig und elastisch. Zudem sind Schweineborsten laugenbeständig. Achtung allerdings bei Säuren: auch hochpreisige Schweineborstenpinsel sind säureempfindlich. Angeboten werden zudem Naturpinsel und -borsten aus Pferdehaar oder Dachshaar. Diese sind wie Haare von Rind und Otter, die ebenso verarbeitet werden, weniger elastisch und nutzen sich etwas schneller ab als Schweineborsten.

Kunstborsten bestehen meist aus Polyester oder Nylon. Sie sind gleichmäßig lang und dick und sind im Gegensatz zu Naturborsten widerstandsfähig gegenüber Chemikalien. Die Faser von Kunstborsten sind glatt und besitzen einen kreuzförmigen Querschnitt, ein Abfließen von dünnflüssiger Farbe ist hierdurch gut möglich.

Profitipps:

Tränke Naturborsten vorm Erstgebrauch in Leinöl. Streife den Pinsel danach ab und wickel ihn in Papier ein. So verbleibt das Malerzubehör einige Tage. Trockne den Pinsel anschließend ab. Hintergrund: Durch das Leinölbad nehmen die Naturhaare einen Großteil ihres natürlichen Fettgehalts wieder auf – der Pinsel wird geschmeidig.
Ziehe den Pinsel vor Erstgebrauch über Deine Finger, um lose Pinselhaare ausfallen zu lassen.

Damit du lange Freude am Malerzubehör hast: Richtiges Reinigen und Pflegen von Pinseln.

Bürsten und Pinsel schont man am besten, indem man sie nicht allzu fest aufdrückt. Verwende dünnflüssige, geschmeidige Farben. Ältere, fast trockene und dicke Farben lassen sich schlecht verteilen, der Farbauftrag wird rissig und ungepflegt und der Pinsel verliert unnötig Haare.

Tauche den Pinsel nicht vollständig in die Farbe, es reicht völlig, wenn der Pinsel zu circa 1/3 von Farbe bedeckt wird. Voll eingetauchte Pinsel erschweren einen schönen, regelmäßigen Farbauftrag und lassen sich schwer reinigen, weil sich Farbpartikel zwischen Borsten und Pinselschaft festsetzen. Reinige Pinsel und Bürsten unmittelbar nach Gebrauch. Wasserlösliche Farben werden mit Wasser, lösungsmittelhaltige Farben mit speziellen Lösungsmitteln entfernt.

Reinigungstipp: 

Reibe nasse Bürsten und Pinsel in Kernseife, anschließend gut mit Wasser spülen. Dies erhält die Geschmeidigkeit der Borsten.

Übrigens: Das gute alte Marmeladenglas ist kein idealer Aufbewahrungsort für Pinsel, besser sind spezielle Behälter, in denen Pinsel und Bürsten hängend aufbewahrt werden können.

Viel Erfolg beim nächsten Malereinsatz! Pinsel ist nicht gleich Pinsel. Lies in Teil 2 unsere Serie, welche Pinselarten es gibt.