Werkzeug nur ein einziges Mal kaufen und dann trotz intensiver Benutzung das restliche Leben lang Ruhe haben. Dieser Grundgedanke schont nicht nur deinen Geldbeutel und die Nerven, sondern letztlich den ganzen Planeten.
Es gibt Tools, die benötigen aufgrund ihrer Konstruktion spätestens nach wenigen Jahren der Intensivnutzung einen Austausch. Meist, weil eine Reparatur unmöglich oder unwirtschaftlich wäre. Besonders häufig ist das bei technisch komplexen, motorbetriebenen Werkzeugen bzw. Maschinen. Es geht jedoch auch ganz anders.
Fokussierst du dich insbesondere auf die große Spanne der manuellen Handwerkszeuge, dann finden sich zahlreiche Stücke, die trotz härtester Dauer- und mitunter sogar Überbeanspruchung ein Menschenleben überdauern können. Wenn du Werkzeuge kaufen gehst, solltest du darüber nachdenken, diesen Standard zu verfolgen, denn die Auswirkungen sind ausschließlich positiv.
1. Werkzeuge, ihre Lebensdauer und die Einflussfaktoren
Hast du dich beim Werkzeugkauf schon einmal gefragt, in wie vielen Jahren du dieses Tool wohl noch verwenden wirst? Die Antwort auf eine solche Frage stützt sich praktisch immer auf einige sehr individuelle Faktoren. In der Theorie sind daher viele Werkzeuge für ein sehr langes Leben gut. In der Praxis sieht es hingegen oft völlig anders aus:
- Die genutzten Materialien: Das gilt unter dem Eindruck verschiedener Belastungen. Sei es mechanische Beanspruchung oder die Auswirkungen von Umwelteinflüssen, etwa UV-Strahlung – sie kann insbesondere verschiedenen Kunststoffen arg zusetzen. Das Materialthema ist ein sehr breites Feld, das sich auf unterschiedlichste Weisen auswirkt.
- Der nötige Grad von Aufbereitung: Längst nicht alle Werkzeuge bleiben über die Jahre hinweg so leistungsfähig oder präzise wie am ersten Tag. Wenn dann eine wie auch immer geartete Aufbereitung nötig ist, kann deren Intensität und Häufigkeit (etwa durch nötigen Materialabtrag) stark über die Lebensdauer bestimmen.
- Die allgemeine Stabilität: Sie wird nicht nur von der Materialwahl beeinflusst, sondern ebenso von dessen Dicke und der Formgebung des Werkzeugs. Zusammen ergibt das die Robustheit im Angesicht normaler Nutzungen und die Fähigkeit, intensive Beanspruchungen zu vertragen.
- Die Reparierbarkeit: Sie steht und fällt nicht nur mit verschiedenen konstruktiven Merkmalen, sondern ebenso der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. Das betrifft vor allem Handwerkszeug, das aus mehr als einem Bauteil besteht – fängt also beispielsweise schon beim Hammer an.
- Die Güte und davon ausgehende Leistungsreserven: Nicht jedes Werkzeug ist dafür geeignet, die gesamte Lernkurve über gleichgute Leistungen zu liefern. Ob es für ein sehr langes Leben (in deiner Werkstatt) gut ist, hängt deshalb auch davon ab, ob ein Tool selbst dann noch die richtige Wahl ist, wenn du damit sehr komplexe Dinge machst. Allerdings: Bei Handwerkszeug ist dieser Punkt eher selten. Deutlich häufiger betrifft er Maschinen und deren Funktionsvielfalt.
- Die Benutzungshäufigkeit und -intensität: Beides ist gleichbedeutend mit dem Grad an Beanspruchung und somit Verschleiß. Grob gilt deshalb, dass selbst weniger hochwertige Tools es auf ein langes Leben bringen können, wenn sie seltener genutzt werden. Allerdings: Ein wirklich langlebiges Werkzeug erreicht ein so hohes Alter, obwohl es intensiv verwendet wird.
Zusammen ergibt das einen in deiner Heimwerkerpraxis erreichbaren praktischen Wert. Das Tool macht also alle Jobs klaglos mit, bleibt maßhaltig (denke etwa an Schraubenschlüssel). Sollte doch mal eine Reparatur oder Aufarbeitung nötig sein, dann lässt sie sich nicht nur simpel durchführen, sondern du findest immer eventuell nötige Hilfsmittel und/oder Ersatzteile.
2. Langes Leben nicht möglich oder erwünscht: Wo Austausch zwangsläufig dazugehört
Gingen dir beim Lesen des vorherigen Kapitels bereits verschiedene Handwerkszeuge und Maschinen durch den Kopf? Dann hast du vielleicht dabei bemerkt, dass unterschiedliche Tools, selbst wenn man sie immer ordnungsgemäß benutzt, nicht für die ganz lange Dauer geeignet sind.
Das ist vor allem eine schlechte Nachricht für fast alles, das irgendwie angetrieben ist – egal ob durch einen Verbrennungs- oder Elektromotor, ungeachtet ob mit Kabel oder Akku versehen. Allerdings betrifft es ebenso verschiedene Handwerkszeuge. Einige Beispiele dafür:
- Eine Motorsäge: Bei ihr sind Kette, Schwert und Antriebsritzel sowieso Verschleißeile, die bei intensiver Benutzung mitunter im Takt weniger Wochen getauscht werden müssen. Ebenso unterliegen der Motor und der restliche Antriebsstrang deutlicher Abnutzung. Im gewerblichen Einsatz halten selbst Profi-Sägen deshalb selten länger als ein Jahr durch. Aufarbeiten wäre zwar möglich, ist aber nicht immer (wirtschaftlich) sinnvoll. Bei Benzinmotoren gilt zudem: Eine verschlissene Zylinderbohrung kann üblicherweise nur dreimal aufgebohrt und mit einem größeren Kolben bestückt werden, bevor das Material zu dünn wird.
- Eine (moderne) Handsäge: Sie besitzt fast immer eine durchgehärtete Zahnreihe, das erkennst du an der blauen Verfärbung. Gut für die Haltbarkeit, solche Sägen bleiben länger scharf. Schlecht für die sehr lange Haltbarkeit, ein erneutes Schränken und Schärfen von stumpfgewordenen Zähnen ist mit Feilen praktisch unmöglich – selbst gehärtete Zähne werden definitiv abstumpfen.
- Ein Schonhammer: Damit er die Oberflächen der Werkstücke nicht beschädigt, muss er zwangsläufig weicher als diese sein. Manche Schonhämmer haben zwar austauschbare Schlagflächen, das ist aber keine universelle Tatsache. Schnell sieht ein solcher Spezialhammer deshalb ziemlich ramponiert aus – und ist irgendwann irreparabel „durch“.
- Eine Feile: Früher gab es hierfür den Beruf des Feilenhauers. Der machte nichts anderes, als abgestumpfte Feilen und Raspeln wieder aufzuarbeiten. Praktisch niemand beherrscht jedoch heute noch die Technik oder gibt sich die Mühe. Ergo landen viele Feilen, wenn selbst ein Essigbad* es nicht mehr richten kann, auf dem Schrott. (*Die Essigsäure kann Grate auflösen und daher eine gewisse Schärfe zurückbringen. Das ist aber bloß eine „lebensverlängernde Maßnahme“, nichts von Dauer.)
Klar, man könnte jetzt sagen, irgendwas könne man schon immer tun. Vielleicht hast du diesbezüglich schon jenes millionenfach geklickte Video gesehen, in dem jemand einen wirklich übel mitgenommenen Amboss aus sowjetischer Produktion wieder in Neuzustand versetzt.
Die Frage ist jedoch: Lohnt sich dieser Aufwand hinsichtlich des Zeit- und Kostenfaktors? Gerade manuelle Handwerkszeuge schneiden hierbei oft schlecht ab, weil sie im Neuzustand häufig eher günstig sind. Fokussieren wir uns abermals auf das Klingenthema, dann gibt es zudem meist keine Möglichkeit zur Aufarbeitung, die nicht einem kompletten neuen Stück gleichkäme. Würdest du etwa bei einem über die Jahre zum Stummel abgeschliffenen Beitel die Klinge tauschen, bliebe dir lediglich der Holzgriff als Altteil.
Allerdings müssen wir hier eines ganz klar feststellen: Selbst bei jenen erwähnten Werkzeugen gibt es eine breite Spanne potenzieller Lebensdauern – enorm viel davon hängt von dir als Käufer und Nutzer ab. Bevor wir uns jedoch diesem Punkt widmen, möchten wir dir zunächst aufzeigen, warum du überhaupt auf eine möglichst lange Tool-Lebensdauer abzielen solltest.
3. Dein Portemonnaie, unser Planet: Gute Gründe für Werkzeuge mit extremer Lebensdauer
Klar, bei altem, gut „eingelaufenem“ Werkzeug spielt immer eine gewisse Portion Emotion eine Rolle. Es ist vielleicht schon ewig in deinem Besitz (oder wurde dir sogar vererbt). Du hast damit zahllose Projekte durchgeführt oder es dir vielleicht von deinem ersten Gehalt gekauft. Das alles sind vielleicht persönliche, aber absolut gute Gründe, um lange an seinen Tools festzuhalten.
Doch einmal angenommen, du gehörst zu denjenigen, die Werkzeug wirklich nur als Werkzeug betrachten, ohne jede sentimentale Ader. Warum solltest du dann den mitunter deutlichen Mehrpreis für wirklich langlebiges Handwerkszeug bezahlen, wenn es für merklich geringere Kosten Tools gäbe, die (augenscheinlich) den Job ähnlich gut hinbekämen? Die kurze Antwort darauf lautet: pure Vernunft. Die etwas längere Antwort verteilt sich auf mehrere Punkte:
- Die alte Selbermacher-Regel „Wer billig kauft, kauft zweimal“ ist nicht bloß so dahingesagt. Langlebiges Werkzeug ist schlichtweg für eine viel längere, intensivere Benutzung gedacht. Es verschleißt nicht so schnell, kann leicht aufgearbeitet werden. Gerade auf einen längeren Zeitraum hochgerechnet sind deshalb die höheren Einmalkosten meistens kein Vergleich mit den zusammengerechneten Gesamtkosten mehrfacher Käufe von weniger langlebigen Tools.
- Du weißt vielleicht selbst, wie viele Nerven es kosten kann, wenn Werkzeug mitten im Projekt den Geist aufgibt oder aufgrund von Verschleiß schon rasch nach dem Erwerb nicht mehr die volle Leistung, Präzision usw. liefert. Indem du für hochwertige Sachen mehr Geld ausgibst, erkaufst du dir sozusagen Ruhe und Gewissheit, dich noch in Jahrzehnten auf das Tool verlassen zu können. Nebenbei kannst du dein Geld in den Kauf von Werkzeug für andere Aufgaben stecken – anstatt Verschleiß-Ersatz.
- Bei Maschinen mag es anders sein, aber bei vielen manuellem Handwerkszeug ist die Preisspanne zwischen billigster „Euroshop-Wühltisch-Qualität“ und „Oberliga-Profi-Güte“ eher gering, respektive sind die Top-Preise fast immer irgendwo im dreistelligen Bereich gedeckelt. Schau dir beispielsweise einmal an, was du für eine hochwertige Axt aus dem Hause Fiskars ausgibst oder wo ein Set Schraubendreher von Profi-Ausrüstern wie Stahlwille, Gedore oder Hazet preislich angesiedelt ist. Bedeutet, du musst vielfach nicht extrem viel mehr bezahlen; besonders nicht bezogen auf die Lebensdauer.
- Je länger ein Tool durchhält, desto länger hat es Zeit, den bei der Produktion entstandenen „Fußabdruck“ abzuarbeiten und vermeidet gleichsam einen solchen Abdruck für Recycling und Neufertigung. Das ist bei Handwerkszeugen besonders relevant, weil viele davon zu großen Teilen aus Stahl bestehen. Der kann durchaus nachhaltig sein, weil er so langlebig und vollständig (und unendlich oft) recycelbar ist. Er benötigt jedoch bei Produktion und Recycling zwangsläufig viel Energie, weil so hohe Temperaturen erforderlich sind.
Daneben solltest du noch etwas bedenken: Langlebigeres Werkzeug mit bekannten Namen ist – ungleich zu sehr vielen anderen Produkten – praktisch niemals teurer, nur weil ein bekannter Name darauf steht. Die Preisdifferenz entsteht fast ausschließlich durch eine insgesamt bessere Konstruktion. Das fängt am Zeichenbrett des Ingenieurs an, erstreckt sich auf die genaue Materialwahl, die gleichbleibenden Herstellungsbedingungen und endet vielfach erst bei einer Fertigung „Made in Germany“ oder „Made in Europe“.
4. Von Abisolierzange bis Ziehmesser: Wie du Werkzeuge für die Ewigkeit findest
Selbst bei Werkzeugen, die durch zwangsläufigen Verschleiß mit der Zeit Material verlieren, gibt es ganz erhebliche Unterschiede in der Lebensdauer. Die oben erwähnte Fiskars-Axt etwa dürftest du aufgrund der genutzten Legierung und Wärmebehandlung nicht nur seltener nachschärfen müssen als eine Billig-Axt. Du würdest überdies mit weniger Abtrag wieder eine brauchbare Schärfe herstellen und diese Arbeit viel häufiger durchführen können. Eine solche Axt dürfte daher prinzipiell noch deinen Enkeln beste Dienste leisten – vielleicht sogar deren Nachfahren.
Stellt sich nur die Frage, welche Werkzeuge für ein so langes Leben gut sind und wie du sie beim Kauf erkennst:
- Egal was, kaufe niemals „blind“, ohne zuvor die verschiedenen Marken zu recherchieren. Wirf dabei insbesondere einen Blick auf diejenigen Namen, die von Profis des jeweiligen Handwerks häufig genutzt werden. Denn bei denen steht das Kosten-Nutzen-Verhältnis an allererster Stelle. Meistens verwenden sie deshalb ausschließlich Sachen aus der Oberliga.
- Kenne die typischen Preise und die Preisspanne für unterschiedliche Güteklassen einer bestimmten Werkzeugkategorie. Selbst, wenn du die Marke nicht kennst, kannst du deshalb beispielsweise erahnen, dass ein zehnteiliges Set Ringmaul-Schlüssel für 12,99 Euro kaum zur obersten Qualitätsriege gehört.
- Kaufe Werkzeug grundsätzlich nur im Fachhandel. Wohl gibt es Tools ebenso in verschiedenen anderen Geschäften, aber dort werden praktisch nie die wirklich guten Sachen angeboten. Fachhändler offerieren ebenfalls eine gewisse Qualitätsspanne, aber richtig schlechtes Billigwerkzeug wirst du dort praktisch nie vorfinden.
- Schau auf eine möglichst leichte Reparierbarkeit. Kaufst du beispielsweise einen Hammer, bei dem Kopf und Stiel aus Stahl sind, wird der zwar recht robust sein. Bei einem Schaden kannst du jedoch niemals den Stiel ersetzen. Ergo wäre ein Exemplar mit Esche- oder Hickory-Stiel die langlebigere Wahl, weil es diese Ersatzteile nicht nur „für immer“ zu kaufen geben wird, sondern man sie nötigenfalls selbst fabrizieren kann.
- Achte auf die bereitgestellten Informationen. Bei hochwertigem Werkzeug listen die Hersteller meistens umfassende technische Daten zu den verschiedenen Abmessungen, verwendeten Legierungen und anderen Materialien.
Was die einzelnen Werkzeuge anbelangt, wollen wir dich an dieser Stelle nicht mit einer Liste hunderter einzelner Begriffe langweilen oder dir sagen „kaufe bei Zangen nur Knipex und bei Schraubendrehern nur Hazet“ usw. Dazu gibt es schlicht zu viele Hersteller, die Werkzeuge gleichhoher Güte produzieren. Grundsätzlich kannst du, wenn ein Tool alle anderen Kriterien erfüllt, von umso größerer Langlebigkeit ausgehen, je einfacher es aufgebaut ist. Schaue ebenso auf die Einzel- und Verschleißteile: Handelt es sich um Norm-Stücke oder komplexe Eigenkreationen?
Lass dich zudem keinesfalls von einer auffälligen Feature-Vielfalt verlocken. Ein hochwertiges Werkzeug hat meistens einen eher engen Einsatzbereich und ist daher straightforward konstruiert. Je mehr hinzukommt (und je „abwegiger“ die Funktionen wirken), desto eher handelt es sich um unnötig komplexe Dinge, die wahrscheinlich nicht lange durchhalten.
Übrigens: Gerade, weil solche Werkzeuge so lange leben, kannst du insbesondere bei hohen Neupreisen immer auf den Gebrauchtmarkt schauen. Schon deshalb, weil es nur hier noch Dinge gibt, bei denen die Marke vielleicht schon längst untergegangen ist oder eine Baureihe eingestellt wurde. Achte aber auf Verkäufer und Vorbesitzer. Oftmals stammen solche Tools beispielsweise aus Werkstattauflösungen. Sicher eine Chance für Schnäppchen, aber ebenso ein Risiko dafür, Dinge zu erwerben, die schon reichlich hart beansprucht wurden.
5. Eine Zange ist kein Hammer: Was du bei solchen Werkzeugen vermeiden und tun solltest
Schon weiter oben haben wir es geschrieben: Wie lange ein Tool durchhält, hängt zu einem beträchtlichen Teil von deinem Verhalten ab. Tatsächlich könntest du eine brandneue Fiskars-Axt oder ein sehr teures Ziehmesser gleich beim ersten Nachschärfen zum Fall für den Schrotthändler machen, wenn du dabei mit dem Winkelschleifer agierst. Der erzeugt ganz fix Reibungstemperaturen, die hoch genug sind, um die Härte der Schneide zu ruinieren. Das kannst du dir übrigens grundsätzlich für alle Klingen merken: Sowas schärft man nur mit manuellen Schleifwerkzeugen oder motorisierten Exemplaren mit Flüssigkeitskühlung.
Allerdings ist damit die Liste der Do’s und Dont’s längst noch nicht beendet. Folgendes kommt noch hinzu:
- Egal, wie naheliegend es manchmal sein mag, verwende Werkzeug niemals für einen anderen Job als den ursprünglich angedachten. Klar magst du beispielsweise mit einer Beißzange einen Nagel in die Wand schlagen oder mit einem Flachschraubendreher eine Torx-Schraube festziehen können. Solche Tätigkeiten liegen jedoch außerhalb der Konstruktionsparameter. Langfristig geht das niemals gut – manchmal sorgt es sogar schon beim ersten Einsatz für Metallschrott.
- Gib all deinen Tools ein Minimum an Pflege, bevor du sie nach getaner Arbeit wegräumst. Dafür kannst du dir ein zugeschnittenes altes T-Shirt mit säurefreiem Sprühöl zu einem Öltuch machen. Wischst du die Tools damit ab, werden sie nicht nur gesäubert, sondern mit einer hauchdünnen Schutzschicht überzogen. Generell solltest du selbst rostfreie Stähle immer derart behandeln.
- Egal wo genau, lagere dein Werkzeug immer an einem dauerhaft trockenen, halbwegs gut belüfteten Ort. Es muss keine vollklimatisierte Werkstatt sein, aber wenn du beispielsweise ein Beil ständig im Freien im Hauklotz eingeschlagen „lagerst“, darfst du dich nicht über einen verfaulenden Holzstiel, vielleicht sogar Holzwürmer und jede Menge Rost wundern.
- Wenn sich irgendetwas lockert, dann nimm dir stets die Zeit, um es wieder nachzuziehen oder anderweitig zu befestigen. Das gilt für wacklig werdende Kombizangen ebenso wie für den Vorschlaghammer.
- Verleihe dein Werkzeug nicht. Du weißt nie, ob derjenige es genau so korrekt und sorgfältig behandelt, wie du es tust.
- Überanspruche keine Tools, indem du sie mit unbotmäßiger Kraft benutzt. Wenn beispielsweise eine Knarre eine festsitzende Mutter nicht lösen kann, dann erhöht ein als Griffverlängerung aufgeschobenes Rohr nur die Wahrscheinlichkeit, den Ratschen-Mechanismus zu ruinieren. Gleiches gilt, wenn du mit einem Hammer auf einen Maulschlüssel eindrischst, um die Mutter zu lösen.
- Wenn du etwas nachschärfen musst, dann nimm stets die sanfteste Methode, die genügt, um die Schärfe wieder herzustellen. Es gibt Schleifsteine in unterschiedlichsten Körnungen. Vielfach genügt ein häufigeres „Streicheln“ mit feinen Körnungen, um die Schärfe bei geringstem Materialabtrag lange auf hohem Niveau zu halten – anstatt die Klinge irgendwann mit groben Methoden sanieren zu müssen.
Klar, wirklich gutes Werkzeug kann selbst dann überleben, wenn es nicht so gut behandelt wird. Aber du steigerst durch gutes Verhalten schlichtweg die Chance, deine Sachen noch in vielen Jahren mit dem gleichen Vertrauen nutzen zu können wie am allerersten Tag.