Richtige Tapezieren ist nicht schwer, wenn du die wichtigsten Tricks und Kniffe kennst. Selbst schwierige Arbeiten, wie das Tapezieren von Decken und Dachschrägen werden so ganz einfach. Hier haben wir für dich eine kleine Sammlung von Tipps zum richtigen Tapezieren. Wir haben die verschiedenen Ratschläge der Reihe nach aufgelistet. Von den Vorbereitungen bis zum Tapezieren von Decken haben wir für jede Fragestellung die passende Antwort.
Vor dem Tapezieren
Vergewissere dich, ob du tatsächlich viele Tapetenrollen eingekauft hast. Prüfe ob die Tapetenrollen alle farblich gleich sind und keine Mängel aufweisen. Nichts ist ärgerlicher, als während der Arbeit festzustellen, dass zu wenig Tapete gekauft wurde oder eine Rolle unbrauchbar ist.
Bahnen zuschneiden
Die Raumhöhe plus 10 cm bestimmen die Bahnlänge. Bei Mustertapeten musst du dabei auch den Verlauf des Musters beachten (Rapport). Auf der Rückseite der Tapeten befinden sich dafür entsprechende Markierungen. Du solltest außerdem nicht abwechselnd von unterschiedlichen Rollen schneiden, sondern stets eine Rolle nach der anderen aufbrauchen.
Bordüre ankleben
Damit die Bordüre später ganz gerade sind, markiere den Verlauf mit dünnen Bleistiftlinien auf der bereits tapezierten oder gestrichenen Wand. Die Bordüre kleisterst du ein und klebst diese passgenau auf die Wand. Anschließend drückst du diese mit einer weichen Bürste an. Den herausquellenden Kleister dabei stets sofort mit einem feuchten Tuch abwischen.
Dachräume tapezieren
Bei Dachräumen tapezierst du immer erst die Schräge. Dabei jede Bahn ca. 5 cm um die Kante auf die gerade Wand überlappen lassen. Bei Mustertapeten achtest du darauf, dass das Muster an der Kante richtig sitzen.
Ecken tapezieren
Du darfst Tapeten an den Ecken niemals spannen, da diese sonst beim Trocknen reißt. Stattdessen arbeitest du von beiden Seiten um die Ecke. Eine Bahn etwa 2 cm über die Ecke lappen lassen, die andere lotrecht in den Winkel kleben. Bei schiefen Ecken schneidest du zuvor die überlappende Bahn mehrmals waagerecht ein.
Einkleistern
Damit die Tapetenbahn beim Einkleistern nicht verrutscht, kannst du diese mit Wäscheklammern am Tapeziertisch fixieren. Die gesamte Tapetenrückseite gleichmäßig und klumpenfrei mit Leim bestreichen und zusammenschlagen. Dazu am oberen Rand einen Saum von ca. 5 cm einschlagen und anschließend das obere Bahnteil 1/3, das untere 2/3 umschlagen. Du lässt nun die Tapete so lange einweichen, bis sie sich feucht und kühl anfühlt.
Falten ausbürsten
Wenn einen Tapetenbahn nicht korrekt ausgerichtet wurde, kann sie an der Wand Falten werfen. Ist die Bahn noch feucht, löse diese bis zur Falte nochmals von der Wand ab und streiche sie erneut an. Oder du versuchst die Falte mit einer Bürste herauszustreichen. Dazu streichst du von der Falte zum näher gelegenen Rand der Bahn.
Giebelwand tapezieren
Die Giebelwand wird in Dachräumen immer zuletzt tapeziert. Die Bahnen dazu schneidest du so zu, dass diese für die größte Höhe ausreicht. Beim Tapezieren wird der überstehende Teil dann weggeklappt und die restliche Bahn gut an die Wand gedrückt. Den zurückgeschlagenen Teil schneidest du ab und streichst die Tapete unter die Schräge.
Kanten
An Fenstern und Türen lässt du die Tapete zunächst über den Rahmen stehen. Sie wird dann mit einer Tapezierspachtel an den Rahmen gedrückt. Die überstehende Tapete entfernst du mit einem Messer.
Markieren von Dübellöchern
Wenn du ein altes Dübelloch auch nach dem Tapezieren wieder nutzen willst, steckst du eine kopflose Stecknadel hinein. Erreichst du beim Tapezieren die Stelle, streichst du die Nadel von unten durch die feuchte Tapete, um das Dübelloch zu markieren. Ist die Tapete trocken, ziehst du die Nadel heraus und schraubst die Schraube in den Dübel.
Risse
Reißt die Tapete beim Anbringen an die Wand, musst du eine neue Bahn zuschneiden. Lediglich bei Raufasertapeten kannst du den Riss beim anschließenden Streichen mit Farbe kaschieren.
Schalter und Steckdosen
Lichtschalter und Steckdosen schraubst du vor dem Tapezieren ab. Damit die Elektroinstallation nicht feucht wird, klebst du einige Streifen Kreppklebeband über die Öffnung und tapezierst später einfach darüber. Ist die Tapete trocken (Raufasertapete muss bereits gestrichen sein), schneidest du sie mit einem Teppichmesser an der entsprechenden Stelle kreuzweise ein. Dann die Ecken hochklappen und das Papier kreisförmig wegschneiden. Danach den Schalter bzw. die Steckdose montieren.
Stoßkanten
Wenn sich die Tapete an den Stoßkanten löst, fährst du einfach mit einem in Kleister getauchten Pinsel unter die Bahn und streichst die Tapete anschließend mit einer weichen Bürste wieder fest an die Wand.
Tapetenreste
Tapetenreste bitte nicht wegwerfen. Die Reste kannst du sehr gut zum Tapezieren kleiner Flächen an Türen, Fenstern und Vorsprüngen verwenden.
Tapeziertisch
Damit der Tapeziertisch sich trotz des feuchten Kleisters nicht verzieht, kannst du ihn vor der Arbeit mit wasserfestem Lack imprägnieren.
Wände tapezieren
Mit dem Tapezieren beginnst du immer an einem Fenster und hörst in der dunkelsten Zimmerecke auf. du lotest die erste Bahn aus, damit alle restlichen Bahnen senkrecht verlaufen. Jede einzelne Bahn streichst du von oben nach unten sowie von der Mitte nach außen mit einer Bürste an der Wand glatt. Kanten und Ränder drückst du mit einem Kantenroller fest.
Damit es an der Wand keine Kleisterflecken gibt, schlägst du die obere Kante 5cm nach hinten. Erst wenn die Bahn perfekt sitzt, schneidest du die Tapete an der Decke passgenau ab.
Zimmerdecken tapezieren
Für die Decke rührst du den Tapetenkleister sehr dick an, damit die Bahnen nicht zu feucht werden und reißen. Für zusätzlichen Halt sorgst du, indem du die Decke vor dem Tapezieren mit verdünntem Kleister vorstreichst. Da nicht alle Räume wirklich rechtwinklig sind, ist es sinnvoll, die Länge für jede Bahn einzeln zu messen. Damit die Arbeit etwas leichter geht, stützt ein Helfer die zu klebende Tapetenbahn mit einem sauberen Besen ab.