Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist ein entscheidender Schritt zur Reduzierung der CO₂-Emissionen und zur Förderung nachhaltiger Energiequellen und Solarkredite sind eine attraktive Möglichkeit, die Investition in Solaranlagen zu finanzieren. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für Solarkredite und zeigt, wie sie sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen dabei helfen können, in erneuerbare Energien zu investieren.
Diese Solar-Möglichkeiten hast du
Mittlerweile gibt es in der Bundesrepublik mehr als 2,6 Millionen Photovoltaikanlagen. Viele sind sogenannte Balkonkraftwerke, die als kompakte Systeme problemlos auf Balkonen oder Terrassen installiert werden können. Sie bestehen aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom umwandelt. Balkonkraftwerke können je nach Größe und Ausrichtung zwischen 300 und 600 Watt Strom produzieren.
Ihre Leistung reicht aus, um kleinere Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Computer oder Lampen zu betreiben und sie sind besonders geeignet für Mieter und Wohnungseigentümer, die keine Möglichkeit haben, eine große Solaranlage zu installieren. Allerdings sollte man beachten, dass Balkonkraftwerke nicht für den gesamten Strombedarf eines Haushalts ausreichen und hauptsächlich zur Deckung eines Teils des täglichen Stromverbrauchs dienen.
Dach- und Freiflächenanlagen
Dachanlagen sind die am häufigsten installierten Solaranlagen, denn sie bieten eine effiziente Möglichkeit, den verfügbaren Platz auf dem Hausdach zur Stromerzeugung zu nutzen. Eine typische Dachanlage kann je nach Größe und Ausrichtung des Dachs mehrere Kilowatt Strom erzeugen. Zum Beispiel kann eine 5 kWp-Anlage (Kilowatt-Peak) unter optimalen Bedingungen etwa 4.500 bis 5.000 kWh (Kilowattstunden) pro Jahr produzieren, was in etwa dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch eines Vier-Personen-Haushalts entspricht. Diese Art von Anlagen eignet sich hervorragend für Eigenheimbesitzer, die genügend Dachfläche zur Verfügung haben und einen Großteil ihres Strombedarfs selbst decken möchten. Für Mieter oder Wohnungseigentümer in Mehrfamilienhäusern sind Dachanlagen weniger geeignet, da sie eine entsprechende Eigentums- oder Nutzungsberechtigung erfordern.
Freiflächenanlagen mit Ständerwerk sind eine weitere Option, insbesondere für landwirtschaftliche Betriebe oder Besitzer großer Grundstücke. Diese Anlagen werden auf dem Boden installiert und können sehr große Flächen abdecken, was eine erhebliche Stromproduktion ermöglicht. Eine solche Anlage kann mehrere hundert Kilowatt bis Megawatt an Strom erzeugen und eignet sich besonders für Unternehmen oder Gemeinden, die große Mengen an Strom erzeugen und möglicherweise auch ins Netz einspeisen möchten. Der Vorteil von Freiflächenanlagen ist, dass sie unabhängig von Gebäuden installiert werden können und somit flexibel in der Platzwahl sind. Allerdings erfordern sie eine entsprechende Genehmigung und können hohe Anfangsinvestitionen mit sich bringen.
Grüne Energie nur für finanzstarke Verbraucher?
Die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach kann eine erhebliche Investition darstellen, denn eine Anlage mit einer Leistung von etwa 8 kWp und einer Fläche von 100 m² kann rund 25.000 Euro kosten. Diese hohe Anfangsinvestition ist für viele Verbraucher eine große Hürde und oft nicht realisierbar. Dennoch gibt es verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die helfen können, die Kosten zu stemmen.
Finanzierungsmöglichkeiten
Eine der gängigsten Optionen ist der Solarkredit, ein spezielles Darlehen, das für die Finanzierung von Photovoltaikanlagen angeboten wird. Diese Kredite haben oft günstigere Konditionen als herkömmliche Verbraucherkredite, da sie umweltfreundliche Investitionen fördern. Diese Kredite umfassen längere Laufzeiten und niedrigere Zinssätze, was die monatlichen Raten erschwinglicher macht. Solarkredite sind darauf ausgelegt, den Übergang zu erneuerbaren Energien zu unterstützen und die finanzielle Belastung für die Verbraucher zu minimieren.
Solarkredit über Vergleichsplattformen
Unabhängige Vergleichsplattformen für Kredite sind eine hervorragende Möglichkeit, die besten Konditionen für einen Solarkredit zu finden. Sie ermöglichen es dir, verschiedene Angebote zu vergleichen und den günstigsten Kredit auszuwählen. Diese Plattformen bieten dazu eine Übersicht über die Zinssätze, Laufzeiten und monatlichen Raten der verschiedenen Anbieter, wodurch du von niedrigen Zinssätzen und flexiblen Laufzeiten profitieren kannst. Ein Vergleich der Angebote hilft dir dabei, dir die besten Konditionen zu sichern und sicherzustellen, dass du einen Kredit findest, der deinen finanziellen Bedürfnissen entspricht.
Rechenbeispiel
Nehmen wir an, du benötigst einen Solarkredit über 25.000 Euro. Bei einem Zinssatz von 3 % und einer Laufzeit von zehn Jahren beträgt die monatliche Rate 241 Euro. Diese Rate berechnet sich aus dem Kreditbetrag, den Zinsen und der Laufzeit. Über die gesamte Laufzeit zahlst du insgesamt 28.920 Euro, was bedeutet, dass du 3.920 Euro an Zinsen entrichtest. Die genaue monatliche Rate kann je nach Konditionen und Anbieter leicht variieren, aber dieses Beispiel zeigt, wie die Finanzierung strukturiert sein kann.
Amortisation durch Einsparung
Durch die Nutzung einer Photovoltaikanlage kannst du deine monatlichen Stromkosten erheblich reduzieren. Angenommen, die Anlage produziert etwa 8.000 kWh pro Jahr und du zahlst derzeit 30 Cent pro kWh, sparst du monatlich rund 200 Euro an Stromkosten. Diese Einsparung kann fast vollständig die monatliche Kreditrate decken, sodass sich die Anlage über die Jahre hinweg amortisiert. Wenn du 200 Euro pro Monat an Stromkosten einsparst, beträgt deine jährliche Ersparnis 2.400 Euro. Über zehn Jahre sparst du insgesamt 24.000 Euro, was fast die gesamten Kosten der Anlage deckt. Dadurch wird die Investition in die Photovoltaikanlage langfristig rentabel und ermöglicht es dir, nach der Amortisation deutliche Kosteneinsparungen zu erzielen.
Geld verdienen mit dem eigenen Strom
Die Einspeisung von überschüssigem Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage in das öffentliche Netz ist eine attraktive Möglichkeit, zusätzliches Einkommen zu generieren. Durch die Vergütung für eingespeisten Strom kannst du nicht nur deine Investitionskosten schneller amortisieren, sondern auch langfristig finanzielle Vorteile erzielen.
In der Bundesrepublik wird der eingespeiste Strom durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Die Höhe der Einspeisevergütung variiert je nach Anlagengröße und Zeitpunkt der Inbetriebnahme. Für eine Photovoltaikanlage bis 10 kWp beträgt die Vergütung aktuell etwa 8,11 Cent pro kWh. Diese Vergütung wird alle sechs Monate um 1 Prozent reduziert, daher ist eine frühzeitige Installation von Vorteil.
Angenommen, deine Photovoltaikanlage hat eine Leistung von 8 kWp und produziert jährlich etwa 8.000 kWh Strom. Wenn du 4.000 kWh selbst verbrauchst und die restlichen 4.000 kWh ins Netz einspeist, kannst du mit folgender Vergütung rechnen:
4.000kWh × 0,0811Euro/kWh = 324,40Euro/Jahr
Über einen Zeitraum von 20 Jahren, der typischen Dauer der Einspeisevergütung, könntest du somit:
324,40Euro/Jahr × 20Jahre = 6.488Euro
verdienen. Diese Einnahmen können erheblich zur Refinanzierung deiner Solaranlage beitragen und zusätzliches Einkommen generieren.
Wichtig: Die Einnahmen aus der Einspeisung von Strom sind einkommensteuerpflichtig, was bedeutet, dass du die Vergütungen in deiner Steuererklärung angeben musst. Für Privatpersonen gelten bestimmte Regelungen und Freibeträge, die du beachten solltest.
Anschaffungskosten reduzieren und
doppelt sparen
Eine Möglichkeit, die Kosten für die Installation einer Solaranlage zu reduzieren, besteht darin, selbst Hand anzulegen. Mit etwas Geschick und eventueller Unterstützung von Profis können viele Arbeitsschritte in Eigenleistung durchgeführt werden. Dies spart nicht nur die Anschaffungskosten, sondern bei einer Finanzierung auch weitere Zinsen.
Vorbereitung und Montage der Solarmodule
Die Vorbereitung des Installationsortes und die Montage der Solarmodule auf dem Dach sind Arbeitsschritte, die du selbst übernehmen kannst. Dabei helfen im Idealfall Freunde oder Familienmitglieder. Die Module sind in der Regel vormontiert und lassen sich mit den entsprechenden Halterungen relativ einfach auf dem Dach befestigen. Ein professioneller Monteur verlangt für diese Arbeitsschritte etwa 1.000 bis 2.000 Euro und durch Eigenleistung kannst du diesen Betrag einsparen.
Verkabelung und Anschluss
Die Verkabelung der Solarmodule und der Anschluss an den Wechselrichter erfordern grundlegende Kenntnisse der Elektrik. Auch hier kannst du Geld sparen, wenn du die Verkabelung selbst vorbereitest und einen Elektriker nur für den finalen Anschluss hinzuziehst. Ein Elektriker berechnet für die komplette Installation etwa 500 bis 1.000 Euro. Wenn du die Vorarbeiten selbst übernimmst, kannst du die Kosten auf etwa 200 bis 300 Euro reduzieren, indem du nur für den Anschluss zahlst.
Unterstützung von Profis
Einige Arbeitsschritte sollten aus Sicherheitsgründen und zur Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften von Fachleuten durchgeführt werden. Dazu gehören der Anschluss der Solaranlage ans Stromnetz und die Überprüfung der Anlage durch einen Elektriker. Auch hier kannst du Kosten sparen, indem du nur die notwendigen Arbeiten von einem Profi erledigen lässt.
Angenommen, die Installation einer Solaranlage kostet insgesamt 25.000 Euro, wovon 5.000 Euro auf die Arbeitskosten entfallen. Durch Eigenleistung bei der Vorbereitung und Montage kannst du etwa 1.500 Euro einsparen. Die Verkabelung und der Anschluss, wenn teilweise in Eigenleistung durchgeführt, sparen weitere 500 Euro. Insgesamt reduzierst du die Kosten um 2.000 Euro, sodass die Solaranlage dich nur noch 23.000 Euro kostet.
Regionale Finanzierungsmöglichkeiten prüfen
Die Investition in Solaranlagen kann durch regionale Förderprogramme erheblich erleichtert werden. In Deutschland gibt es zahlreiche Programme, die von Bundesländern und Kommunen angeboten werden, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern und die finanziellen Belastungen für Verbraucher zu reduzieren.
Förderung in verschiedenen Städten und Bundesländern
Beispielsweise bietet die Stadt Essen Zuschüsse für den Kauf und die Installation von Photovoltaikanlagen. Ab Februar 2024 können Anlagen mit einer Leistung von 1 bis 2 Kilowatt-Peak mit 500 Euro und größere Anlagen entsprechend höher bezuschusst werden. In Erlangen gibt es ebenfalls Förderungen, die bis zu 4.500 Euro für neue PV-Anlagen betragen können, sowie zusätzliche Zuschüsse für Batteriespeicher.
In Brandenburg werden durch das „1.000-Speicher-Programm“ bis zu 7.000 Euro Unterstützung für den Kauf und die Installation von Solarpanels und Stromspeichern gewährt. Dies reduziert die Abhängigkeit von traditionellen Energiequellen und erhöht den Eigenverbrauchsanteil.
Die Stadt Bonn bietet 100 Euro pro Kilowatt-Peak (kWp) für neue PV-Anlagen, während Städte wie Braunschweig und Darmstadt ähnliche Programme haben, die ebenfalls erhebliche Zuschüsse zur Verfügung stellen. In Braunschweig können Zuschüsse von 500 Euro für Solaranlagen unter 10 kWp sowie zusätzliche 200 Euro pro kWp für größere Anlagen beantragt werden. Diese Förderungen tragen dazu bei, die Kosten für Solaranlagen zu senken und machen erneuerbare Energien auch für kleinere Haushalte und Unternehmen attraktiver.