Es gibt viele gute Gründe, warum ein Hochbeet eine echte Alternative zum ebenerdigen Gartenbeet ist. Zum einen kann es – wie in unserem Fall – als Gestaltungselement bzw. Sichtschutz und Abgrenzung zum Nachbarn genutzt werden. Aber auch das rückenschonende Gärtnern, die besseren Wachstumsbedingungen und eine verlängerte Ernte-Saison sind von Vorteil. Außerdem benötigst du keinen Garten um dein Hochbeet herum.
Wir geben dir eine umfachreiche Anleitung zum Selberbauen eines Hochbeets mit Materialliste zum Download.
Das brauchst du für den Bau des Hochbeets
Bevor du mit dem Bau des Beets loslegst, solltest du alle benötigten Werkzeuge und Materialien bereitlegen. Die Bretter und Pfosten kannst du in deinem LEITERMANN-Baumarkt gleich fix und fertig auf die benötigten Maße zuschneiden lassen.
Die ausführliche Materialliste kannst du direkt als praktische Einkaufsliste verwenden. Sie bietet einen guten Überblick über alle benötigten Hölzer.
Diese Werkzeuge sind erforderlich:
- Akkuschrauber
- Stich- oder Handsäge
- Tacker
- Maßband
- Bohrer
- Senker (Krauskopf)
- Bleistift
- Anschlagwinkel (Tischlerwinkel)
- Schleifpapier Korn 80 und 100 (wenn du die Oberflächen behandeln möchtest, dann zusätzlich Schleifpapier Korn 120, 180, 240)
- Wasserwaage
- Seitenschneider
- Montagekleber
- Schraubzwingen
- Optional: Oberfräse, wenn du alle Kanten anfasen willst
Wenn du die Holzoberflächen noch behandeln möchtest, benötigst du außerdem:
- Pinsel (Lasurpinsel)
- fusselfreie Lappen
- Hartwachs-Öl oder HK-Lasur zur Oberflächenbehandlung für 15-12 m2 bei einmaligen Anstrich. Ein zweimaliger Anstrich wird empfohlen!
Unsere Empfehlung zum Holz:
Für den Außenbereich ist das Holz der Douglasie besonders zu empfehlen. Es ist langlebig, robust und harzt und splittert kaum. Außerdem ist es sehr witterungsbeständig, besonders dauerhaft und hat eine schöne natürlich helle Optik.
Eine Alternative ist Kiefernholz. Es ist gut zu bearbeiten und lässt sich leicht fräsen, sägen und verschrauben. Allerdings solltest du Kiefernholz auf jeden Fall mit Holzöl oder Lasur wetterfest machen, da es draußen leicht fault.
Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum fertigen Hochbeet
1. Die Vorarbeiten
Eine sehr wichtige Vorarbeit ist das Vorbohren und Senken der Löcher. Dadurch lassen sich die Schrauben später leichter eindrehen und rutschen nicht so leicht ab. Außerdem wird ein Splittern und Zerbersten des Holzes vermieden.
Zu beachten ist, dass die längeren Bretter mit einem Abstand von 53 mm weiter innen gebohrt werden als die kürzeren Bretter. Hier beträgt das Maß nur 35 mm (siehe Zeichnung 1). Dies ist wichtig, damit dann später alle Schrauben in einer Reihe sind.
2. Zusammenbau des vorderen Teils
Als erstes nimmst du ein kurzes Brett (1.964 mm lang) und fixierst dieses ganz oben und außen bündig an den zwei kurzen Vierkantpfosten mit jeweils einer Schraube. Nun legst du die weiteren fünf Bretter mit 6 mm Abstand im Wechsel kurz-lang auf. Das geht am besten im Liegen auf einer ebenen Fläche (siehe Zeichnung 2).
Das fünfte Brett verschraubst du wieder mit den Pfosten von außen bündig mit je einer Schraube. Nun sollte ein Rahmen entstanden sein, wie auf Zeichnung 3 zu sehen.
Als nächstes kannst du die Winkligkeit mit einem Bandmaß überprüfen. Hierfür müssen Maß A und Maß B miteinander übereinstimmen (Zeichnung 4). Wenn alles passt, können die Bretter verschraubt werden. Damit der Überstand der längeren Bretter immer gleich ist, kannst du dir aus einem Reststück ein Holzklötzchen zum Anhalten zurecht sägen.
3. Zusammenbau der Rückseite
Brett Nr. 1 wird auf den langen Vierkantpfosten auf derselben Höhe – 930 mm von unten – montiert wie beim vorderen Teil. Nun wieder das fünfte Brett mit je einer Schraube links und rechts fixieren. Anschließend das oberste Holz für den Sichtschutz anbringen. Dazu musst du die Rückseite einmal komplett drehen (siehe Zeichnung 5).
Um sicher zu gehen, dass alles gerade ist, prüfst du wieder die Diagonalen mit dem Maßband wie auf Zeichnung 6. Passt alles, kannst du die Bretter Nr. 2, 3, 4 und 6 verschrauben.
4. Die Seitenteile
Mit den Brettern für die Seitenteile verbindest du das Vorder- und Rückteil. Dafür nimmst du vier längere Bretter (800 mm lang) und fixierst sie jeweils oben und unten (Zeichnung 7).
Das Hochbeet sollte nun schon dort aufgestellt werden, wo es dann auch später bleiben soll. Nach der Kontrolle der Diagonalen können die Positionen der Füße auf dem Boden markiert werden. Diese vier Punkte müssen waagerecht zueinander sein. Du kannst diese Stellen zum Beispiel mit Rechteckpflaster auslegen, damit das Holz nicht auf der Erde steht und verwittert (Zeichnung 8).
5. Optional: Einen Zwischenboden einbauen
Wer sein Hochbeet zum Beispiel nur als Blumenbeet nutzen möchte, muss dies nicht nach der herkömmlichen Methode schichtweise von ganz unten befüllen. Hier bietet es sich an einen Zwischenboden einzubauen. Soll das Beet komplett befüllt werden, kannst du diesen Schritt überspringen und im Schritt 6 weiter machen.
Für den Zwischenboden kannst du imprägnierte Dachlatten verwenden. In der Zeichnung 9 siehst du, wie der Boden später angebracht ist.
Als Erstes werden die beiden aufrechten Latten mittig an der Vorder- und Rückseite mit je zwei Schrauben an jedem Brett angeschraubt. Dann befestigst du vorn und hinten die vier waagerechten Hölzer auf denen dann die Latten wie ein Lattenrost aufliegen. Die Höhe, in der sich dein Zwischenboden befinden soll, ist variabel – wir haben in unserem Beispiel die Oberkannte des dritten Bretts angenommen (siehe Zeichnung 10)
Nun kannst du die Hölzer für den Boden mit Montagekleber und Schrauben befestigen. Die Maße dazu findest du in Zeichnung 11. Achtung: Die rechte und linke Leiste müssen versetzt angebracht werden, damit sie zum Schluss die gleiche Höhe wie die Querlatten haben.
6. Versteifung zur Stabilisierung
Wenn du keinen Zwischenboden einbaust, solltest du für eine bessere Stabilität die langen Seiten versteifen.
Hierfür schraubst du die beiden aufrechten Latten mittig an der Vorder- und Rückseite mit je zwei Schrauben an jedem Brett. Dann bringst du das Rispenband an wie auf Zeichnung 12 zu sehen.
7. Wühlmausgitter, Noppenbahn und Drainageflies
Das Wühlmausgitter legst du auf den Zwischenboden und befestigst es mittels Krampen. Wenn du keinen Zwischenboden verwendest, montierst du das Wühlmausgitter am unteren Ende des letzten Bretts. Der passende Zuschnitt des Gitters gelingt dir mühelos mit einem Seitenschneider.
Darauf legst du nun das Drainageflies. Die Noppenbahn lässt du ringsherum nach oben überlappen. Je nachdem auf welcher Höhe dein Zwischenboden ist oder ob du keinen Boden verwendest, sollte die Noppenbahn bis zum oberen Rand des Beetes reichen. Zur Befestigung können kleine Nägel oder ein Handtacker verwendet werden.
Somit schützt du das Holz vor dem Faulen. Alternativ kannst du die Bretter auch mit einem Bitumen-Isolieranstrich behandeln.
8. Die Abdeckung
Einen sauberen Abschluss erhältst du, wenn du den Rand abdeckst. Optisch ansprechend ist ein umlaufender Überstand von wenigen Zentimetern, zum Beispiel 10 mm wie in der Zeichnung 13 vermerkt.
Die Ausschnitte im hinteren Bereich und alle Gehrungen können mit einer Handsäge hergestellt werden. Mit etwas Schleifpapier (80er oder 100er Korn) kannst du die Schnittkanten anfasen und eventuelle Ungenauigkeiten beheben. Sollte alles passen, verschraubst du die Abdeckung einfach mit den darunter liegenden Brettern. Achtung: Es wird dringend empfohlen mit einem dünnen Bohrer (ø 3 mm) vorzubohren.
9. Fast fertig!
Um das Projekt abzuschließen, musst du nun nur noch die Bretter für den Sichtschutz gleichmäßig aufteilen und anschrauben.
Dein selbst gebautes Hochbeet ist nun fertig und kann schichtweise befüllt und bepflanzt werden. Wie du hierbei am besten vorgehst, erfährst du im Beitrag „So geht´s richtig: Das Hochbeet befüllen“.
Dank und Impressionen
Ein besonderer Dank gilt unserem Kollegen Patrick aus der LEITERMANN-Filiale in Chemnitz. Er hat sich diese umfangreiche DIY-Anleitung erdacht und alle Zeichnungen erstellt.
Hier ein paar Eindrücke aus Patrick’s Werkstatt:
Mit der Abricht- und Dickenhobelmaschine glättet Patrick die Bretter. Du kannst aber auch fertig gehobelte Bretter verwenden, wenn du dir diesen Arbeitsschritt sparen möchtest.
Die Rahmen für Vorder- und Rückseite sind erstellt und mit den Seitenbrettern verbunden.
Das Holz kann ringsherum angebracht werden.
Voller Körpereinsatz beim Montieren des Zwischenbodens.
Der Zwischenboden sieht hier etwas anders aus als in unserer Anleitung. Patrick hat sich im Nachhinein für eine Variante mit Lattenrost für die DIY-Anleitung entschieden.
Das Wühlmausgitter wurde angebracht.
Das fertige Hochbett wird nun noch mit einem Holzöl behandelt, welches es vor Verwitterung schützt. Diesen Arbeitsschritt kannst du auch durchführen, bevor alle Bretter verschraubt werden.
Das aufgestellte Beet ist ein toller Blickfang in Patrick´s Garten und ein guter Sichtschutz sowie Abgrenzung zum Nachbarn.
Keine Lust zum selber bauen?
Dir ist es zu aufwendig ein Hochbeet selbst zu bauen? Dir fehlt einfach die Zeit dafür? Oder du suchst ein Modell aus Kunststoff oder Metall? Stöbere in unserem umfangreichen Sortiment an Bausätzem für Hochbeete und finde das passende für deinen Garten in unserem Online-Shop.
Fotos und Zeichnungen: Patrick P.